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Zwei starke Frauen: Eine Geschichte über Vertrauen, Wertschätzung und eine wundervolle Freundschaft


„Du hältst im Leben nichts auf“ – Weisheiten wie diese sind es, die Lebenserfahrungen widerspiegeln. In der zweiten Etage der Seniorenresidenz am OLGA-Park, eine Einrichtung der ASO Alteneinrichtungen der Stadt Oberhausen gGmbH, setzt sich seit fast zwölf Monaten eine besondere Freundschaft fort, die bereits vor sieben Jahren ihren Anfang nahm. Es ist die Geschichte von Edith Kohl (87) und Muriel Schlenkhoff (20). Eine besondere Freundschaft zweier Frauen, die gemeinsam viel verbindet. Sie geben einander Kraft, tauschen Erfahrungen aus und nehmen am Leben des jeweils anderen teil. Es ist ein intensives Vertrauensverhältnis entstanden, dass selbst Außenstehende spüren können. 

                                                           

OBERHAUSEN. „Muriel ist wirklich ein Glücksgriff für mich. Sie ist in jeder Woche immer wieder mein Sonnenschein“, bringt es die 87-Jährige Edith Kohl auf den Punkt. Die selbstbewusste Dame hat bis vor einem Jahr noch zu Hause gelebt, doch nach einer Operation am Rücken war sie nicht nur in ihrer Bewegung eingeschränkt, auch war sie auf externe Hilfe angewiesen. „Ich habe gemerkt, dass ich es nicht schaffe und habe kurzerhand die Stadt Oberhausen angerufen und ihnen mein Anliegen geschildert“, berichtet Frau Kohl. Über die sogenannte »Taschengeld-Börse« ist sie an eine damals 14-jährige Schülerin gekommen, die sich etwas dazuverdienen und ihr beim Einkaufen helfen wollte. „Seitdem ist sie immer an meiner Seite. Und das schon seit sieben Jahren. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, so eine zuverlässige junge Frau an meiner Seite zu haben.“ Doch es scheint, als beruhe diese Sympathie auf Gegenseitigkeit. „Vom ersten Moment an war diese Vertrautheit da, diese ist über die Jahre immer intensiver geworden“, berichtet Muriel henkhoff, die Edith Kohl einst als Schülerin kennenlernte und die heute mit 20 Jahren an der Uni Duisburg-Essen Betriebswirtschaftslehre studiert.


Beide Frauen nehmen am Leben der anderen teil. So werden alte und neue Geschichten erzählt, Erinnerungen geteilt und Erfahrungen ausgetauscht. Seit 1993 ist Edith Kohl verwitwet, Muriel hat keine Oma mehr. Voller Selbstbewusstsein sagt die Studentin: „Frau Kohl ist meine Oma.“ Es scheint fast so, als habe die Seniorin der jungen Frau einiges an Lebenserfahrungen mitgegeben. „Frau Kohl ist eine sehr selbstbewusste Dame, sie ist ein richtiges Vorbild für mich“, berichtet Muriel Schlenkhoff. Obwohl 67 Jahre zwischen beiden liegen, tauschen sie viele Dinge aus und entdecken immer wieder neue Gemeinsamkeiten. „Irgendwie sind wir unser gegenseitiger Kummerkasten“, lacht Edith Kohl. Die körperlichen Wehwehchen auf der einen Seite, die Trennung vom damaligen Freund auf der anderen Seite. Mindestens einmal die Woche treffen sich beide Frauen. „Ich kann Muriel jederzeit anrufen, ihre Nummer ist gespeichert. Wenn es gerade nicht passt, ruft sie zurück. Doch ich möchte sie auch nicht zu sehr mit meinen Dingen belasten“, sagt die alte Dame. Der Einspruch folgt postwendend: „Das tun Sie nicht. Sie gehören bei uns doch zur Familie.“


Dass Muriel Schlenkhoff im zarten Alter von 14 Jahren für und mit Frau Kohl einkaufen ging, haben ihre Eltern stets unterstützt. „Unsere Familie ist sehr sozial eingestellt. Meine Eltern fanden das klasse. Meine Freunde hatten dazu keinen Bezug. Heute ist es anders: Frau Kohl ist Teil meines Lebens. Ich bin gerne bei ihr und in ihrer Nähe.“ Früher waren die Frauen noch gemeinsam unterwegs, gingen Eis essen oder Kaffee trinken. Muriel hat immer mehr „Aufgaben“ übernommen, Edith Kohl weiterhin gerne leidenschaftlich mittags für die Schülerin gekocht. „Linsensuppe, das war ihr Lieblingsgericht!“, erinnert sich die Seniorin. Auch wenn die Kräfte langsam etwas schwinden, so haben beide Frauen nicht nur sich, sondern für das diesjährige Weihnachtsfest bereits eine feste Verabredung. „Letztes Jahr durfte ich Frau Kohl wegen Corona nicht besuchen. Doch dieses Jahr machen wir es uns schön und ich bringe Kartoffelsalat und Bockwürsten mit.“ Bei dem Gedanken daran glänzen die Augen – und zwar von beiden Frauen. Bis es so weit ist, werden sie aber noch viele gemeinsame Stunden in der ASO Seniorenresidenz am OLGA-Park erleben. |


Quelle: ASO Alteneinrichtungen der Stadt Oberhausen | www.aso-ggmbh.de | Foto: jck (Verwendung von Text und Foto bedürfen einer ausdrücklichen und schriftlichen Genehmigung)


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