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„Farbe ist absolut mein Ding!“                                                           

Ingrid-Rosa Nikolaizik ist eine Frau, die sich ein Leben lang auf ihre Gefühle und Emotionen verlassen hat. Ihr verstorbener Mann förderte ein besonderes Talent in ihr: Sie liebte es zu malen und die Herzen der Menschen zu erfreuen, die ihre Bilder – privat oder in zahlreichen öffentlichen Ausstellungen – betrachteten. Wie ihre Kunstwerke, so ist auch der Mensch: lebensfroh, offen und kreativ. Die »Nachbarschafts-Post« auf Ortsbesuch. (jck für ASB)

OBERHAUSEN | Schon beim Eintreten in die Wohnung fallen die vielen Bilder auf, die Ingrid-Rosa Nikolaizik persönlich selbst gemalt hat. Jedes Bild hat seine Geschichte. „Schon komisch, dass ich so viele Blumen gemalt habe. Dabei bin ich überhaupt nicht der Blumen-, sondern eher der Landschaftstyp“, lacht die lebensfrohe 77-Jährige, die im Gespräch auch voller Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Mann zurückblickt. „An seiner Seite hatte ich so viel Platz und Raum, mich entwickeln zu können. Er hat mein Hobby jederzeit unterstützt, ja sogar vorangetrieben, und zu jedem Bild den passenden Rahmen gefertigt“, berichtet sie.

In den Wirrungen des 2. Weltkrieges mussten Mutter und Schwester aus Ostpreußen fliehen. Durch ein großes Glück fand die Familie an Bord des Dampfers »Monte Rosa« wieder zusammen. Auf diesem Schiff kam ein Mädchen auf die Welt, welches fortan auf den Namen Ingrid-Rosa hören sollte. Über Itzehoe und Duisburg führte die Liebe diese junge Dame dann ins Ruhrgebiet und bis nach Oberhausen. Einst am Uhlandplatz im Knappenviertel ansässig (1971), zog sie später mit ihrem zweiten Mann nach Alstaden ins Eigenheim und mit ihm auch an den Annemarie-Renger-Weg.

„Angefangen habe ich mit dem Malen nach einer Krebs-Erkrankung. Irgendwie hat es mir gutgetan und auch gut geklappt. Ich hatte einen guten Zugang zur Kunst und habe das durch einen VHS-Kurs festigen können.“ Weit über 100 Bilder zieren nicht nur Wände von Kunstliebhabern, sondern auch manche Ausstellung. „Die größte war im Kloster Saarn in Mülheim“, erinnert sie sich und teilt folgende Anekdote: „Es hieß damals, es sei unter anderem auch die schönste gerahmteste“ Ausstellung.“ Auch heute muss sie bei dem Gedanken daran schmunzeln.

„Farbe ist absolut mein Ding“, sagt die 77-Jährige, die nicht nur ein buntes Halstuch, sondern auch einen dezenten, aber farbenfrohen Nagellack trägt. Dennoch habe sie beschlossen, sich von ihrer Gemäldesammlung zu trennen. „Es ist so schwierig geworden an gute Farben, Pinsel und Material zu kommen. Das hat mich zu der Entscheidung gebracht, mein Hobby aufzugeben und die Sammlung aufzulösen.“ Doch bevor das der Fall ist, hat ihr »Miteinander«-Projektleiterin Andrea Auner noch ein Versprechen abgeluchst. „Frau Nikolaizik hat ihre Zustimmung gegeben, eine letzte Ausstellung umzusetzen. Das kann in der Begegnungsstätte oder in einem anderen geeigneten Raum im Knappenviertel sein.“ Für Ingrid-Rosa Nikoaizik steht fest, dass sie zwei Bilder für immer ihr Eigen nennen möchte. „Mir hat es das Bild der blauen Hortensie angetan. Aber auch Schneelandschaften malte ich gerne.“ Warum? Das weiß die Künstlerin nicht. „Vielleicht war es eine entfernte Sehnsucht. In Oberhausen schneit es ja nicht so oft.“  | 


Quelle: ASB Oberhausen-Duisburg e.V. | Fotos: jck (Verwendung von Text und Foto bedürfen einer ausdrücklichen und schriftlichen Genehmigung)


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