Tanzhaus Mülheim: Ort der Begegnung und Bewegung für jedes Alter
Was den Tanzsport betrifft, die richtige Körperhaltung, das ideale Zusammenspiel von Körper und Geist, da macht Thorsten Ritter niemand etwas vor. Der ehemalige professionelle Turniertänzer für lateinamerikanische Tänze (Paartanz) betreibt seit Ende 1997 seine eigene Tanzschule, damals noch im nahe gelegenen Forum Mülheim. Seit 2009 ist er bereits mit seinem Angebot im Tanzhaus Mülheim zu finden, nur wenige Meter fußläufig vom einstigen Gründungsstandort entfernt. Auf 850 Quadratmetern finden Interessierte vier Tanz-Säle, einen Café- und Bar- sowie einen Außenbereich vor. Ein Ortsbesuch in der Mülheimer Innenstadt.
MÜLHEIM/ RUHR. | „Willkommen im Wall-Viertel, willkommen im Tanzhaus Mülheim“, Inhaber Thorsten Ritter begrüßt das meo-Team bereits vor der Tür. Schon hier fällt auf: Die Fassade des Gebäudes ist anders als vermutet, das Tanzhaus selbst erstaunlich tief, groß und farbenfroh. Irgendwie unerwartet. Und es geht weiter mit überraschenden Neuigkeiten. „Ich bin kein klassischer Tanzlehrer“, versichert der 57-Jährige und lacht. „Vielmehr bin ich ein Tanz-Unternehmer und das ganz bewusst seit dem erstenTag.“
Wer das Tanzschul-Flair aus der eigenen Erinnerung vermisst, wird wohl zunächst enttäuscht, dochim Inneren eines Besseren belehrt. „Die klassische Tanzschule, wie man sie von früher kennt mit Tanztee, Paartanz und vielen anderen Dingen hat ausgedient“, stellt Ritter fest. Der Unternehmerbetont, er habe das schon vor vielen Jahren erkannt und mit dem Tanzhaus Mülheim nicht nur einefrühe Vision umgesetzt, sondern zudem auch eine Nische besetzt. „Das Tanzhaus Mülheim hat sichals Standort für viele unterschiedliche Dienstleistungen im Tanz- und Entertainmentbereich etabliert. Viele weitere Spezialisten mieten sich mit eigenen Kursen im Tanzhaus ein, belegen Räumlichkeiten und erweitern so gezielt das Gesamtangebot vor Ort, stärken als Gemeinschaft den Standort und sorgen zudem dafür, dass das Wall-Viertel belegt und belebt wird. Ritter vergleicht die Locationdaher gerne mit einer Art Einkaufszentrum. „Ich bin der Ankermieter, andere Unternehmer mieten sich ein.“ Für alle ein Win-win-Projekt. Überhaupt, so findet Ritter, sei der Begriff „Innenstadt“ seitJahren viel zu negativ belegt. Er beobachte vielmehr eine sprachliche Öffnung zu eigenenentstehenden Vierteln oder Quartieren. „Ich sage gerne, wir befinden uns hier im Herzen vonMülheim. Wobei das Wall-Viertel schon eine wirklich sehr besondere und positive Ausnahme ist.
Beheimatet in Oberhausen – dabei doch überregional bekannt
In den Räumlichkeiten der ehemaligen Fleischerei Pieper haben Thorsten und Ehefrau Claudia Ritter gemeinsam viel Liebe, Engagement, Kreativität und Geld investiert. Im Jahr 2018 wurde die Fassade neugestaltet. Unter den bekannten und hervorstechenden Licht- und Werbetafeln kam ein Stein- und Granitmauerwerk aus dem Jahr 1928 zutage. Der Mülheimer Architekt Hans Großmann, der auch die Stadthalle entworfen hat, war vor vielen Jahren also auch für das Gebäude am Löhbergfederführend. Auch im Inneren hat sich einiges getan: „Wir können mit Stolz sagen, dass wir seit langem bereits eines der modernsten Tanzhäuser des Landes betreiben“, bringt es der Inhaber aufden Punkt. Besonders oder gerade in der Corona-Zeit hat das Ehepaar Ritter, welches vier ebenfalls sehr sportaffine Kinder hat, neue und kreative Lösungen entwickelt, um Jugendliche zu aktivieren.„Wir haben ein eigenes Film-Studio aufgebaut und über einen Green-Wall-Bereich neben gängigen Kursen u.a. einen 12-stündigen Live-Stream bei YouTube ins Leben gerufen und ein Online-Turnier gestartet. Über 10.000 Zuschauer haben in der Spitze zugeschaut und die Kids, egal ob im Garten, im Zimmer oder am Strand, konnten der gesamten Welt ihre Moves zeigen. Das war großartig! Wirhaben uns hier, aber auch an anderer Stelle, einfach neu erfunden.“
Das Tanzhaus Mülheim ist ein Ort der Begegnung und Bewegung
Heute trifft sich abseits der Hauptstraße in der Mülheimer City nicht nur die Jugend der Welt, sondern Menschen jeder Altersklasse kommen persönlich in modernen, stylischen Räumlichkeiten zusammen. Eine qualitativ hochwertige Musik- und Audioanlage, neueste Klimatisierung und ein prämiertes Hygiene-Konzept sorgen für ein zusätzliches Wohlfühl-Ambiente. „Man muss als Unternehmer bereit sein, zu investieren“, sagt Ritter, der schon vor Jahren erkannt hat, dass „die klassische Tanzschule heute antiquiert“ ist. „Den Paartanz gibt es in reduzierter Form zwar noch, doch mit dem heutigen Freizeitverhalten und den Änderungen in der Arbeitswelt ist dieser nicht immer vereinbar. Der Trend im Tanzen geht hin zu Solo-Kursen.“ Dieser Nachfrage trägt er mit den vier Bereichen Paartanz Area, Ladies Dance & Fitness Center, Kindertanz-Zentrum sowie der Hip Hopp Academy Rechnung. Das Haus ist sinnbildlich eine Stätte der Begegnung und Bewegung.
In Planung: Open-Air-Event am Mülheimer Rathausmarkt
Doch der ehemalige Turniertänzer wäre nicht in seinem Element, wenn hier bereits Schluss wäre. Das Tanzhaus dient darüber hinaus für private Partys als Event-Location, auch wird ein Senioren- Training angeboten. In diesem Jahr hat Ritter eine Hip-Hop Turnier-Lizenz erworben und mit Ritter Danceevents eine eigene Gesellschaft gegründet. Von diesen und den vielen anderen sportlichen Angeboten sollen die Bürgerinnen und Bürger im Ruhrgebiet erfahren. Für das kommende Jahr plant Ritter nicht nur, sein gläsernes Studio zur Straßenseite hin wieder häufiger zu öffnen und so das eAngebot noch sichtbarer zu machen, es wird auch eine große Open-Air-Veranstaltung amRathausmarkt geben. „Durch unsere Hip-Hop-Turniere konnten wir 2023 bereits über 6.000 Teilnehmer aktivieren. Bei einer offenen Veranstaltung auf den Straßen Mülheims möchten wir jede Altersklasse dazu einladen, aktiv zu sein und sich zu bewegen.“ Bei dem gebürtigen Duisburger istman sich sehr sicher, dass auch dies ein Erfolg wird.
Quelle: meo-Magazin IHK Essen, Mülheim, Oberhausen 04/2023 | Website: www.tanzschule-ritter.de | Website: www.ihk.de/meo | Foto: IHK/ CONTENT NEWS (Verwendung von Text und Foto bedürfen einer ausdrücklichen und schriftlichen Genehmigung)